Unsere Bulgarien Erfahrungen: Die mit Abstand spannendste Zeit für Auswanderer sind die ersten drei Monate in Bulgarien. Das hat nicht nur mit Umzugshürden, Wohnungsbesichtigungen und Behördengängen zu tun, sondern auch mit den vielen kleinen Dingen, an die man Anfangs gar nicht denkt! Was in dieser Zeit wichtig ist und welche Überraschungen und Schocks einen erwarten könnten, fasst dieser Artikel für dich zusammen.
Mentalität der Bulgaren
Tatsächlich ticken die Bulgaren ganz anders als wir, die wir in der deutschsprachigen Region aufgewachsen sind. Während Pünktlichkeit, Ordnung und zumal auch Perfektion Tugenden sind, für die wir stehen, sucht man diese bei den Bulgaren manchmal vergeblich.
Dafür sind uns die Bulgaren jedoch in anderen Dingen weit überlegen. Wie zum Beispiel: Dem Genießen! Denn die Bulgaren lieben es, locker und leicht zu leben, ohne Einschränkungen in ihrem Komfort erfahren zu müssen. Darin sind sie Meister!
Wichtig für dich: Genieße die Freiheit, die das Land bietet. Sei jedoch auch achtsam, denn diese lockere Einstellung macht vor keiner Berufsgruppe halt.
Anmeldung in Bulgarien. Unsere Erfahrung.
Wenn du dich entschieden hast in Bulgarien zu bleiben, dann bietet es sich an, schon in den ersten drei Monaten deine Aufenthaltsgenehmigung (Litschna ID oder Litschna Card) zu beantragen. Die maximale Aufenthaltsdauer beschränkt sich dabei auf fünf Jahre, vorausgesetzt, dein Reisepass oder Personalausweis ist ebenso lange gültig. Du benötigst außerdem für die Litschna ID eine gültige Krankenversicherung. In manchen Städten, wie Burgas musst du mind. 500 Euro auf dem Konto vorweisen, in Varna war das nicht nötig.
Wenn du einen genauen Fahrplan möchtest, wie du in wenigen Tagen deine bulgarische Aufenthaltsgenehmigung (Litschna Card) in den Händen hältst, ohne mühsam Tage in den Behörden zu verbringen, haben wir dir Schritt-für-Schritt Anleitungen in unseren Bulgarien Videokursen vorbereitet.
Unsere Erfahrungen in Bulgarien mit Varna und Burgas
Agnes aus unserem Team ist in die größte Küstenstadt Varna am Schwarzen Meer ausgewandert und das hat sie auf keinen Fall bereut. Die erste große Erleichterung, nach dem Besuch in einem sehr gut sortierten Bioladen war, dass es in Varna so ziemlich alles gibt, was man auch in Deutschland gern hatte.
Kaufland, Lidl, Billa und die zahlreichen Bioläden haben viele deutsche Produkte, von denen sie anfangs dachte, sie müsste auf sie verzichten.
Wöchentliche Biomärkte bereiten kulinarische Freude mit ihren Köstlichkeiten und zahlreichen Bio-Artikeln. Shopping in Varna ist aufgrund der vielen Malls absolut großartig und der Seegarten, der größte Park an der bulgarischen Schwarzmeerküste fühlt sich an, als wäre man mitten im Wald.
Erstaunlich waren die vielen Familien und Kinder, die sich an den Wochenenden im Seegarten in Varna, an der erholsamen Natur erfreuten und ganz zwanglos miteinander spielten. So ein Anblick war in Deutschland schon lange nicht mehr möglich.
Ähnlich empfindet auch Christian, auch wenn die Einkaufsmöglichkeiten in Burgas nicht der einer Großstadt wie Varna entsprechen. Er genießt vor allem, in nur 10 Minuten Autofahrt von der Stadt Burgas entfernt, in die malerische Weite der Felder, Berge und Seen zu blicken.
Muss man Bulgarisch lernen?
Sprachlich kommt man in Bulgarien, besonders in größeren Städten, wie Sofia, Varna oder Burgas überraschend gut mit Englisch über die Runden. Auch Blagoevgrad ist durch die amerikanische Universität internationaler, als man auf den ersten Blick sieht. Vor allem in den touristisch geprägten Regionen finden sich schnell Ansprechpartner, die als Übersetzer zu Hilfe eilen können. Die älteren Generationen sprechen sogar – historisch bedingt – Deutsch!
Jedoch sind besonders bei Behördengängen deutsche Übersetzer sehr empfehlenswert. Denn einige bürokratische Hürden gibt es auch in Bulgarien.
Die Schrift sollte keine Herausforderung darstellen. Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass die bulgarische Schrift in wenigen Stunden erlernbar ist. Die ersten Erfolge hat man schon nach wenigen Minuten, wenn man zum Beispiel das Wort Кафе – Kaffee lesen kann. Viele bulgarische Worte entsprechen englischen oder deutschen Worten. Wenn man das Alphabet gelernt hat, kann man schon einige Worte im Alltag lesen und verstehen.
Das gibt einem Vertrauen und eine gewisse Sicherheit, die man in den ersten 3 Monaten in Bulgarien gut gebrauchen kann.
Erschreckende Bulgarien Erfahrungen: Auf die Toilette gehen in Bulgarien
Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber in Bulgarien funktioniert, das auf die Toilette gehen manchmal etwas anders als in Deutschland, zumindest das herunterspülen. Wir haben teilweise die Erfahrung in Bulgarien gemacht, dass es in Gebäuden kein Toilettenpapier gab – nicht mal eine Halterung. Denn viele Bulgaren benutzen kein Toilettenpapier, sie verwenden Wasser, so wie bei einem BD.
Vorsicht mit dem Toilettenpapier in Bulgarien!
Das sollte, zumindest in Häusern, die nicht an das städtische Abwassersystem angeschlossen sind, nicht in die Toilette geworfen werden. Deshalb findet man an vielen Toiletten in Bulgarien Warnschilder mit „Bitte kein Toilettenpapier herunterspülen“.
Die meisten Häuser in den Dörfern rund um die Städte, wie Sofia, Varna, Burgas usw. haben keinen Anschluss an das städtische Abwassersystem, sondern eine Klärgrube. Was sich im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig anhört, ist finden wir sogar ein besseres System. Denn in den meisten dieser Klärgruben werden die Fäkalien biologisch abgebaut. Und das stinkt auch nicht!
Wir haben uns in der ersten Woche selbst des Öfteren ertappt, nicht auf die Warnhinweise an den Toiletten zu achten und tatsächlich eine kleine Überschwemmung erlebt. Da du jetzt Bescheid weißt, wird dir das sicher nicht passieren.
Müll in Bulgarien
Eine der unglaublichsten und auch sehr komfortabelsten Einwanderungsschock und Erfahrungen in Bulgarien war, dass es keine Mülltrennung in Bulgarien gibt. Ob in Varna, Burgas oder der ländlichen Ortschaften, es wird überall der Müll in eine Tüte gepackt. Alles wird dann in die überwiegend an der Straße stehenden großen Mülltonnen für mehrere Haushalte geworfen.
Für den Deutschen, der die oft nervenaufreibende und zeitintensive Mülltrennung gewohnt ist, ist die Müllentsorgung in Bulgarien eine wahre Erleichterung. Natürlich könnte man hier auch sagen, dass das für die Umwelt besser wäre den Müll zu trennen. Doch auf persönlicher Ebene ist es einfach äußerst zeitsparend. Ein Kulturschock war es allemal!
Das waren einige wertvolle Eindrücke der Erfahrungen unserer ersten 3 Monate in Bulgarien. Willst du noch mehr über Bulgarien als Auswanderungsziel wissen, dann schau dir unsere weiteren Tipps an: